Alte Kirche Bell, heute Nikolauskapelle
Es handelt sich um einen spätromanischen Bau einer Kapelle, im Jahre 1249 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kapelle wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals erweitert und im Jahr 1828 zur Pfarrkirche erhoben. Nach dem Neubau der heutigen Pfarrkirche (1913 bis 1915) stand die alte Pfarrkirche zeitweise leer, wurde als Lagerhalle, Landheim und Wohngebäude genutzt. Im Jahre 1961 erfolgte der verheerende Teilabriss des Gebäudes wegen Baufälligkeit. Nur der spätromanische Kapellenraum wurde erhalten und 1962/ 63 renoviert, die heutige Nikolauskapelle in der Kirchgasse.
Gänsehalsturm
Der Gänsehalsturm befindet sich fast zwei Kilometer nordwestlich von Bell. Er ist bereits von weitem sichtbar. Es handelt sich nicht um einen Aussichtsturm im klassischen Sinne, sondern zuallererst um einen Richtfunkturm, der 1976 von der RWE-Tochter Amprion erbaut wurde. Der Gänsehalsturm hat eine Höhe von 74m und besitzt auf 24m Höhe eine frei zugängliche Aussichtsplattform. Dort hat der Besucher einen Rundumblick über die Eifel, bis in den benachbarten Westerwald und den Hunsrück hinein. Der Aufstieg lohnt sich. Bei gutem Wetter kann man sogar den Kölner Dom sehen.
Es gibt noch einen zweiten, älteren Gänsehalsturm. Obwohl keine genauen Unterlagen vorliegen, ist nach jetzigem Kenntnisstand davon auszugehen, dass der „Jagdclub Gänsehals“ den Turm mit Unterstützung des Eifelvereins um 1889/90 erbaut hat. An den 9,20m hohen Turm ist eine ehemalige Schutzhütte angebaut. Seit 1960 befinden sich allerdings Turm und Hütte in Privatbesitz und somit sind sie der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
Hasenbrunnen, auch Hassebuhr genannt
Im Süden von Bell, am Ende der Brunnenstraße, liegt der Hasenbrunnen, umgangssprachlich auch Hassebuhr genannt. Er ist die Quelle des Bellerbachs. Wann die Quelle ursprünglich gefasst wurde ist unbekannt. Neben der eigentlichen Quellfassung lagen einst noch zwei größere Basaltbecken. Diese Stätte diente über Generationen den Beller Bürgern als Trinkwasserquelle und Waschstätte und war auch Ort für Erholung und Zusammenkünfte. Im Jahre 1968 entschied man sich im Gemeinderat dafür, die zwei Basaltbecken gegen ein größeres Betonbecken und die bis dahin bestehenden Basaltmauern, gegen Betonmauern auszutauschen. Ein Frevel ohnegleichen. 1987 versuchte man diesen Fehler wieder rückgängig zu machen, indem man den Brunnenplatz im Wesentlichen mit zwei ovalen Becken und einer Basaltsäule ausstattete. Da sich die Gestaltung dieser Becken als sehr pflegeintensiv herausstellte, entschloss man sich im Jahre 2020 mit Hilfe von einigen sehr engagierten Beller Bürgern die beiden Becken wieder zu entfernen und umzugestalten, damit dieser Platz als Erinnerungs- und Erholungsstätte erhalten bleibt.
Schaubackofen (Ecke Gänsehals – Hauptstraße)
mit Basaltstatue „Backofenbauer“
In Anlehnung an die Tradition der Backofenbauer und deren Handwerk kann im Bereich Hauptstraße / Wehrer Straße / Gänsehalsstraße ein Schaubackofen besichtigt werden, der neben dem Backofen als solches auch einige Handwerkszeuge der Backofenbauer zeigt.
Neuer Dorfplatz mit alter Schmiede und „Jäße-Brunnen“
Im Jahre 2010 wurde in der Ortsmitte (Hummesgasse) der neue Dorfplatz errichtet. Der Platz lädt zum Verweilen ein und auch Feste werden dort gefeiert. Dort ist eine historische Schmiede und eine Brunnenanlage mit dem Beller Wahrzeichen „einer Jäß“ zu bewundern. Seit dem Jahr 2021 befindet sich auf dem Dorfplatz außerdem ein offenes Bücherregal, aus diesem jedermann Bücher kostenlos leihen, aber auch eigene zur Verfügung stellen kann.
Kath. Pfarrkirche St. Florinus
Baubeginn der katholischen Pfarrkirche St. Florinus war im Jahr 1913, Fertigstellung und Einweihung 10.07.1916. Der imposante Tuffsteinbau wurde über die Jahre, bis in die heutige Zeit hinein, immer wieder erweitert und renoviert. Trauriger Höhepunkt war die Zerstörung der Kirche durch einen Bombenangriff am 02.03.1945. Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau und seit 1949 konnten wieder Gottesdienste gefeiert werden. In der Weihnachtszeit erfreuen sich viele Gäste aus nah und fern an der liebevoll gestalteten Weihnachtsgrippe.
Beller Backes auf dem Gemeindeplatz
Der Original Beller Steinbackofen ist auch heute noch im Betrieb und wurde im Jahre 1993 zum Anlass der 900 Jahr Feier und im Rahmen des 150jährigen Firmenjubiläums von der Fa. Karl Heuft der Gemeinde gespendet. Der Backofen wird regelmäßig zu Feierlichkeiten in Betrieb genommen. Das Steinofenbrot, der Streuselkuchen und die Pizza aus dem Steinbackofen sind auf Festen überaus beliebt. Das Gebäude wird zusätzlich u. a. als Bürgertreff genutzt.